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Oberrad 1984 e.V.
Bericht Bergtour 2023 Passeiertal
Nachdem wir viele Jahre mit der Bahn zur Bergtour
angereist waren, aber nie mit dem gebuchten Zug,
reisten wir diesmal mit Autos ins Passeiertal. Leider
verlief das für zwei auch nicht ohne Probleme, denn
deren Fahrzeug streikte auf dem Timmelsjoch und
sie mussten nach Huben bei Sölden umkehren und
trafen erst am Dienstag in St. Martin ein. Zwei
besonders eifrige Wanderer waren schon zwei Tage
vorher angereist. So trafen wir uns am frühen
Sonntagnachmittag (fast) alle zum Frühschoppen
mit Live-Musik in der Haselstaude.
Zum Start in die Wanderwoche ging es am Montag in
die Passerschlucht. Wir fuhren mit dem Bus nach
Moos und stiegen
von dort in die
Schlucht hinab.
Teils über
Eisenstege folgten
wir dem Verlauf der Passer durch die enge Schlucht. Immer wieder trafen kleine
Bäche über hohe Wasserfälle von der Südseite auf die Passer. In der Schlucht
und im Schatten der Bäume war es noch relativ angenehm zu laufen, denn die
Temperaturen in dieser Wanderwoche lagen zwischen 31° und 37°. Das war eine
echte Herausforderung und die geplanten Touren mussten wir aufgrund der
Wetterlage verkürzen und auch ändern.
Am Dienstag brach eine kleine Gruppe schon sehr früh auf, um mit der ersten
Seilbahn von Saltaus in das Hirzer-Gebiet zu fahren. Denn sie wollten möglichst
früh den Hirzer (2780 m) besteigen. Die anderen fuhren erst etwas später los
und ebenfalls mit der Hirzer-Bahn hinauf. Dort haben wir mehrere Almen
erwandert. Leider war die erste an diesem Tag geschlossen, aber da hatten wir
noch genügend Trinkvorräte. Auf der Tallner-Alm trafen wir uns mit den
Bergsteigern, die alle gut den Hirzer bezwungen hatten. Zurück in der
Haselstaude trafen wir endlich auch unsere Pechvögel, die inzwischen mit
einem Leihwagen eingetroffen waren.
Von der Römerkehre am Jaufenpass wanderten wir am nächsten Tag um und
teilweise auch über den Fleckner (2330 m). Zunächst liefen wir an der Südseite der Bergkette entlang bis zum
Glaitner-Joch, um dann über den Gratweg Saxner, Fleckner und teilweise den Fasnachter zu überschreiten. Dann
teilte sich die Gruppe. Einige wanderten zur Flecknerhütte und andere zur Wasserfallalm, um uns anschließend
wieder am Bus zu treffen und heimzufahren.
Am Donnerstag probierten wir es mal mit dem Kuenser Waalweg. Das hört sich leicht an und geht ja immer nur
am Berghang entlang. Allerdings mussten wir
von der Bushaltestelle bis zum Start des
Waalwegs auf dem ersten Kilometer schon 300
Höhenmeter überwinden und kamen dabei
ordentlich ins Schwitzen. Gleich hinter der
Haltestelle überraschte uns zunächst ein Schild:
„Durchgang wegen Steinschlag verboten“. Was
nun? Jörg befragte Einheimische und die sagten
uns, dass es nur bei feuchter Witterung
gefährlich sei und nicht bei der derzeit
herrschenden Hitze. So ignorierten wir das
Schild und trafen am Einstieg zum Wallweg auch
noch unsere „Autofahrer“. Ab da war es ein
wirklich wunderschöner Weg, der uns an einer
Verzweigung zur Erfrischung und zum Fußbad
einlud. Weiter oben in dem engen Tal konnten
wir uns im Longfallhof wunderbar stärken. Zwei
Kraxlerinnen waren am Morgen schon ganz früh
nach Pfelders gestartet und hatten sich von dort
auf den langen und anstrengenden Weg zu den Spronser Seen gemacht (1000 Höhenmeter) – Respekt! Sie trafen
wir glücklich und zufrieden wieder an der Haselstaude.
Heute wollten wir mal direkt an der Haselstaude loslaufen. Wir durchquerten das Tal und stiegen auf der
gegenüberliegenden Seite wieder hoch, um auf dem Höhenweg Richtung Norden und St. Leonhard zu wandern.
Unser Ziel, der Hinterbrugger-Hof, hatte leider ausgerechnet freitags Ruhetag. So mussten wir umdisponieren,
stiegen ins Tal ab und liefen nach St. Leonhard, um dort
beim Brückenwirt einzukehren. Frisch und gut ernährt
liefen wir an der Passer entlang zurück zur Haselstaude.
Die Haselstaude liegt oberhalb der Passer am
Berghang. Der Weg vom Fluss bis zum Gasthof ist nur
350 m weit, aber die letzten 50 m haben es in sich. Wir
hatten das Gefühl den Mount Everest ohne
Sauerstoffflaschen zu besteigen, denn dieses Stück war
sehr steil. Schon bald trafen wir auch hier wieder
unsere glücklichen Gleitschirmpiloten, die sich am
Nachmittag für einen Tandemsprung vom Hirzer
verabredet hatten – auch sie verdienen Respekt!
Gemeinsamer Ausklang war dann am Pool, der uns bei
der Hitze täglich eine willkommene Abkühlung und
Erfrischung bot.
Am letzten Tag zogen erstmals verstärkt Wolken auf
und es war nicht mehr ganz so heiß. Wir fuhren mit dem
Bus nach Pfelders und liefen einen Rundweg oberhalb
des Ortes, der sich mit teilweise 30 % Steigung als
äußerst anstrengend erwies. Der Panoramaweg oberhalb Pfelders war mit kleinen Kraxelstellen angereichert,
aber in der wunderschönen Faltschnalalm konnten wir prima regenerieren und wurden von der Tochter des
Hauses mit Akkordeon-Spiel unterhalten. Auf zwei unterschiedlichen Wegen – einer schön und steil, der andere
knieschonend aber lang – wanderten wir zurück ins Tal, um uns beim Hofschank des Steinerhofs wieder zu
treffen.
Am Sonntag ging es dann für die meisten heimwärts. Zwei fuhren aber gleich in ihren nächsten Urlaub und
unsere „Pannenfahrer“ mussten zwangsweise verlängern bis ihr Auto repariert war. Die Woche ging wieder mal
viel zu schnell vorbei, aber wir freuen uns schon auf die Bergtour im nächsten Jahr, bzw. auf die nächsten
Wochenendwanderungen im Frankfurter Umfeld.