Ski-Club Oberrad 1984 e. V. , Wiener Str. 24 , 60599 Frankfurt am Main, Tel: (069) 96580338 , Copyright Ski-Club Oberrad 1984 e.V.
Ski-Club
Oberrad 1984 e.V.
Wandern am Pragser Wildsee 2020
Der Pragser Wildsee ist ein Bergsee vor einer beeindruckenden
Kulisse. Das Wasser ist glasklar und leuchtend grün gefärbt.
Der ursprünglich beschauliche See ist in den letzten Jahren zu
einer Pilgerstätte geworden, weil dort die italienische
Fernsehserie „Un passo dal cielo“ (Bergpolizei) mit Terence Hill
gedreht wird und nun halb Italien sich die Handlungsorte
ansehen will. Der See liegt in den Sextener Dolomiten in
Sichtweite zu den Drei Zinnen.
Die Fahrt mit der Bahn gestaltete sich schwierig, weil der von
uns gebuchte Zug wegen Bauarbeiten ausfiel. Die
Mitarbeiterinnen von Bahn-Gruppenreisen gaben sich aber alle
Mühe um einen guten Ersatz zu finden. Leider gab es auch bei der alternativen Zugverbindung Probleme,
weil es durch einen „Personenschaden“ Verzögerungen gab und der Zug erst mit Verspätung in
München eintraf. Nur durch den heldenhaften Einsatz von Christel gelang es, dass die Gruppe den
Anschlusszug in München doch noch erreichte. Dort stiegen auch Melanie und Pia zu. So kamen die
Bahnfahrer schließlich doch noch planmäßig in Prags an, wo sie von den „Autofahrern“ begeistert
empfangen wurden. Unsere Wirtsleute im Gasthof Huber“ versuchten eine halbwegs Corona gerechte
Abwicklung zu gewährleisten. So konnten wir meist auf der großen Terrasse frühstücken und zu Abend
essen. Und das Essen war wirklich sehr gut!
Zum Einwandern liefen wir von unserem Gasthof am Pragser Bach
(Rio di Bràies) entlang zum Wildsee. Der Weg dorthin war noch
halbwegs beschaulich, aber am See erwarteten uns die
Touristenmassen und natürlich die Bergpolizei, die auf den
ordnungsgemäßen Gebrauch des Mund-Nasenschutzes achtete. Nach
einer halben Runde um den See mit einem erfrischenden Fußbad,
wanderten wir zur etwas höher gelegenen Grüntalalm um dort zu
rasten. Auf dem Rückweg wollten wir noch einen Abstecher zur
Speckstube Eggerhof machen. Dieser Weg wurde uns aber von einer
Vielzahl umgestürzter Bäume versperrt und so mussten wir von dieser
zweiten Rast Abstand nehmen.
Am zweiten Tag fuhren wir mit dem Bus zu der in knapp 2000m Höhe gelegenen Plätzwiese. Von dort
wanderten wir zunächst recht steil bergauf und dann an der Flanke des „Dürrenstein“ entlang zum
Strudelkopf. Einen Strudel gab es zwar nicht, dafür jedoch einen herrlichen Blick auf die Drei Zinnen und
in Richtung Norden in weiter Ferne auf den Großvenediger. Nach ausgiebigem Festhalten aller Eindrücke
auf dem heutigen Zelluloid (Speicherkarte) wanderten wir zurück, um uns auf der Plätzwiesen-Alpe mit
den Radfahrern Jutta und Thomas und den später angereisten Betty und Max zu einer schönen Jause zu
treffen.
Am nächsten Tag wurde es anstrengend. Vom Gasthof
Brückele (1500m) wanderten wir stetig bergauf zur
Zwischenstation Rossalm (2200m). Frisch gestärkt ging es
dann auf einem wunderschönen Bergpfad in Richtung Wildsee
weiter. Harry scheiterte beim Versuch direkt vom Berg in den
viel tiefer liegenden See zu springen und landete stattdessen
im Gestrüpp. Dabei riss er sich leider die Hand auf, die später
noch im Krankenhaus genäht werden musste. Vor Ort leistete
zunächst Steffi hervorragende Erste Hilfe! Nach diesem
Schreck folgte der Nächste, denn nun ging es 600 Höhenmeter
überwiegend auf einem Geröllfeld steil bergab. Für die Knie-
geschädigten war es eine Qual. Erfrischung gab es dann
inForm eines Fußbades oder eines Ganzkörperbades (Max) im Wildsee – herrlich!
Am Donnerstag fuhren wir mit dem Bus zum Wildsee. Wir
wanderten erst den See entlang, bevor wir in das Grünwaldtal
abbogen und diesem folgten. Die ersten 200 Höhenmeter
ging es nur gemächlich bergan, bevor der Weg schließlich zu
einem steil ansteigenden und sehr schönen Bergpfad wurde.
Belohnt wurden wir, als wir in 2100m Höhe zu der in einer
Mulde liegenden Hochalm kamen. Zwischen Hühnern,
Truthähnen und Ziegen gab es leckere Köstlichkeiten, die
unsere Lebensgeister wieder beflügelten. Bei Betty, Christel
und Michaela war plötzlich noch so viel Energie da, dass sie
noch weiter zum Hochalmsee wanderten. Die übrige Gruppe
lief den gleichen Weg zurück. An der Grünwaldalm trafen wir
uns alle wieder.
Tags darauf wanderten wir vom Wildsee zum Kühwiesenkopf. Der
anfänglich noch moderat ansteigende Weg verlor sich schließlich
zwischen kreuz und quer liegenden Bäumen im Nirwana.
Unermüdlich kämpften wir uns durch das Dickicht zwischen
umgestürzten Bäumen und matschigen Wiesen hindurch, bis wir
tatsächlich wieder auf einen Weg kamen. An der, leider nicht
bewirtschafteten, Kühwiesenalm ruhten wir uns erst einmal aus und
erfrischten uns. Denn anschließend ging es auf einem schmalen,
aber schönen Pfad steil bergauf zum Gipfel. Leider zogen
zwischenzeitlich immer mehr Wolken auf und wir befürchteten, dass
wir in das angekündigte Gewitter kommen würden. Deshalb
verkürzten wir unsere Tour und stiegen nicht zu unserem Gasthof,
sondern zur Speckstube Eggerhof ab. So kamen wir zum Glück nicht in das nun aufziehende Gewitter
und obendrein zu einem leckeren Mittagessen. Nachdem Essen und Regen beendet waren, liefen wir an
der Straße entlang zu unserer Unterkunft.
Die ersten Tage wurden wir von der Sonne verwöhnt und hatten herrliches Wetter. Das hatte sich jetzt
aber völlig verändert, denn es regnete ohne Unterbrechung. An Wandern war nicht zu denken. So fuhren
wir mit der Bahn nach Bruneck. Dort regnete es zwar genauso stark und ohne Unterlass, aber wir
konnten uns wenigstens von Geschäft zu Geschäft retten.
Der Tag der Abreise. Unglücklicherweise begann an diesem Tag die Hauptsaison in Prags und die Straße
ins Tal war völlig verstopft. Dadurch kam der Bus nicht rechtzeitig und so wurden die Bahnfahrer von
unserem Wirt und mir mit Kleinbus und PKW nach Niederndorf zum Bahnhof gefahren. So erreichten sie
diesen Zug zwar rechtzeitig, kommen schließlich aber doch erst mit fast einer Stunde Verspätung in
Frankfurt an. Jutta und Thomas fuhren weiter nach Bozen und Betty und Max nach Soraga. Elke und ich
reisten weiter ins Ultental bei Meran. Dort soll nämlich nächstes Jahr die Bergtour hingehen.